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Sonstige

Ein Kromfohrländer im Ehrenamt

Hallo, ich bin Anila vom Luftikus und soll euch von meinem neuen Job berichten. Seit einigen Monaten bin ich als Therapiehund des Deutschen Roten Kreuzes ehrenamtlich im Einsatz, und das kam so:

Angefangen hat alles bereits im Welpenalter, als meine 2-Beiner mich regelmäßig mit zur Seniorenbetreuung oder zur „Lebenshilfe“ mitnahmen. Als ich gerade 2 Jahre alt war, absolvierte mein Frauchen mit mir die Ausbildung zum Therapiehundeteam. Da mussten wir so einiges lernen: sie über Krankheitsbilder bei Menschen mit Handicap, Stresssymptome beim Hund oder etwa die „Rollstuhletikette“ - und ich musste mich überall betätscheln lassen, komischen Krach ertragen und Tricks und Kunststücke vorführen. Dabei war mein Frauchen immer dabei und ich wurde viel gelobt und bekam besonders gute Leckerli, so dass die Übungen richtig Spaß machten. Die anderen Hunde waren meist größer (Labrador oder Retriever); im Gegensatz zu denen durfte ich bei den Rollstuhlfahrern auf dem Schoß sitzen oder im Altersheim bei den Bewohnern auf deren Betten liegen und mich kraulen lassen!

Nach bestandener Abschlussprüfung erhielt ich sogar eine „Dienstkleidung“: ein rotes Halstuch, die DRK-Plakette und eine extra Therapieleine.

Seit einigen Monaten sind wir nun im Einsatz. Wir besuchen regelmäßig meinen großen Freund Samuel. Er ist 25 Jahre alt und an ALS erkrankt. Seit 3 Jahren liegt er im Bett und ist vollkommen bewegungsunfähig. Nur über seine Augen kann er mitteilen, dass er sich über meinen Besuch freut. Ich darf dann auf seinem Bauch liegen, ihn beschnuppern und mich befühlen und streicheln lassen. Dazu muss der Pfleger seine Hand führen. Das tut uns beiden gut, und manchmal mache ich dabei sogar ein kleines Nickerchen!

Dies alles ist anstrengende Arbeit, aber nachher darf ich mich richtig austoben. Dann renne ich über Wiesen und Baumstämme oder jage meinem Ball hinterher. Jetzt bin ich wieder richtig Kromi!

Doch wenn Frauchen nach einiger Zeit das Halstuch und die Therapieleine in die Hand nimmt, stehe ich wedelnd an der Tür und bin bereit für den nächsten Besuch bei Samuel!